Gedanken für den 18. April 2020 - Bilder der Hoffnung

Auch in Moosburg bin ich ihnen schon begegnet. Regenbögen, die auf Papier gemalt wurden und am Balkon am Balkon hängen. Regenbögen, die mit Fingerfarben oder Kreide weithin sichtbar in Fenster gezeichnet wurden. „Regenbögen gegen Corona“ wurden sie teilweise in den Medien genannt. Gegen den Virus selbst helfen sie sicher nicht. Aber sie sind ein starkes Zeichen, gerade für Kinder, für die es schwer zu verstehen ist, was gerade passiert, weshalb sie Oma und Opa und ihre Schul- und Kindergartenfreunde nicht treffen dürfen. Wenn sie spazieren gehen, dann finden sie andere Regenbögen und wissen: auch andere Kinder müssen zu Hause bleiben.

Regenbogen klein
Bildrechte Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Aus gutem Grund ist die Regenbogenfahne auch zum Symbol der Friedensbewegung geworden. In Italien ist sie schon lange in Verwendung, spätestens seit dem Irakkrieg 2003 wird sie auch weltweit verwendet. Außerdem ist sie auch als Symbol der LGBT-Gemeinschaft bekannt geworden. Eines ist immer gleich: der Regenbogen wird als Zeichen der Verbundenheit, der Hoffnung und der Vielfalt verstanden. Unabhängig von seiner Verwendung ist er immer etwas Leuchtendes. In der Natur sehen wir ihn eher selten, und er ist luftig und schillernd, nicht wirklich von dieser Welt – auch wenn man physikalisch erklärt und nur als Lichtspiegelung sieht, so hat er doch etwas Wunderbares, Magisches an sich.

Der Regenbogen ist auch ein altes biblisches Symbol. Ich denke da vor allem an die Geschichte von Noah und seiner Arche. Drin bleiben müssen. Nicht raus können. Und draußen tobt der Sturm, die Sinnflut. So erging es damals Mensch und Tier. Und als die Flut dann vorbei ist, als Noah mit seiner Familie und die Tiere die Arche verlassen können, als Noah einen Altar baute, um Gott für das Überleben zu danken, da setzt Gott seinen Bogen in den Himmel und spricht die mutmachenden Worte: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

Der Regenbogen verbindet Himmel und Erde. Mit ihm kommt uns Gott sichtbar nahe. Und der verbindet auch Menschen, durch die Hoffnung, die er uns weitergibt. So ist er ein passendes Symbol für diese Tage. Ja, manchmal mögen wir uns eingesperrt fühlen. Aber wir dürfen hoffen, dass es weitergeht, dass Gott uns nicht verlässt. Der Regen und der verordnete Abstand zu unseren Mitmenschen wird ein Ende haben! Wie schön, dass uns die Kinder mit ihren Regenbogenbildern, ihren Bildern der Hoffnung, immer wieder darauf hinweisen!

(Pfarrerin Regine Weller)