Ein schlauer Fuchs ging an einem schönen Weinberg vorbei, den ein hoher, dicker Zaun umgab. Der Fuchs umkreiste den Zaun und fand ein Loch, das aber zu klein für ihn war. Er sah die leckeren Trauben im Garten, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Was sollte er tun? Er fastete drei Tage, bis er so mager war, dass er durch das Loch schlüpfen konnte!
"Ich weiß ja nicht, ob Sie's wussten" - so startete der Kabarettist Rüdiger Hoffmann viele seiner Texte. Man neigt dazu, anzunehmen, dass man viel weiß, obwohl sich mit zunehmendem Alter zeigt, dass das nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Aristoteles, Philosph und Fragender, formulierte recht klar "Ich weiß, daß ich nichts weiß" und hielt sich damit offen, jederzeit zu lernen und Fehler zu machen.
Immer wieder gibt es in unserem Kirchenvorstand Diskussionen, ob wir im Gemeindebrief, auf der Homepage oder in der Presse nicht davon absehen sollten, für jeden Gottesdienst zu benennen, welcher Haupt- oder Ehrenamtliche den Gottesdienst leitet. Der Besuch von Gottesdiensten solle doch unabhängig von den leitenden Personen sein. Und es wäre unfair, wenn Menschen nur zu bestimmten Pfarrern oder Pfarrerinnen, zu ausgewählten Lektoren oder Prädikantinnen in den Gottesdienst gingen.
Im August 1963 hielt der amerikanische Pfarrer und Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King im Rahmen des "Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit" eine Rede vor 250.000 Menschen vor dem Lincoln Memorial in Washington. sie zählt zu den bedeutendsten Reden des 20. Jahrhunderts und hat, wie aus den Ereignissen der letzten Woche ersichtlich, nichts an ihrer Aktualität verloren. Der folgende Text folgt dem üblichen Sprachduktus der 1960er Jahre. -- Christian Weller
Dem kleinen Tannenbaum (so ein Bäumchen im Blumenkübel), den meine Frau und ich vor sechs Jahren für ein Weihnachtsfest gekauft haben, geht es leider gerade nicht gut. Die Trockenheit hat ihm nicht gutgetan, fürchte ich. Aber er ist noch da und erholt sich bestimmt, denn er hat sich bisher immer wieder erholt! Just dieser Baum und das Wort "Beständigkeit" haben mich an das Lied erinnert, in dem es um beides geht:
Die Sonne steht glühend heiß hoch oben am wolkenlosen Himmel. Wer immer kann, sucht sich ein schattiges Plätzchen. Inmitten dieser Einöde tut sich ein kleines Paradies auf, eine Oase mit einer Quelle frischen Wassers und einer Gruppe von schattenspendenden Bäumen. Einige Zelte sind aufgebaut und Mensch und Tier lagern auf dem Grün, dankbar für diese Möglichkeit.
Manchmal hab ich das Gefühl, ich gehör' hier nicht her. Mehr noch: irgendwie gehört doch niemand hier her – klar ist es schön auf der Welt und sicher hab ich im Vergleich zufast allen anderen 8 Milliarden Menschen kaum guten Grund zum Klagen. Dennoch: Schön ist es immer nur ein bisschen oder kurz. Es bleibt immer die Sehnsucht nach mehr. Kein Urlaub in der Karibik, kein Shoppingtrip, kein liebes Wort wird das ändern und die Sehnsucht stillen. Und zwar weil es auf dieser Welt nichts gibt, dass diese Sehnsucht stillt.
Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
Dem kleinen Tannenbaum (so ein Bäumchen im Blumenkübel), den meine Frau und ich vor sechs Jahren für ein Weihnachtsfest gekauft haben, geht es leider gerade nicht gut. Die Trockenheit hat ihm nicht gutgetan, fürchte ich. Aber er ist noch da und erholt sich bestimmt, denn er hat sich bisher immer wieder erholt! Just dieser Baum und das Wort "Beständigkeit" haben mich an das Lied erinnert, in dem es um beides geht:
Was für ein Gott ist das. Der Herr Zebaoth, Herrscher der Heerscharen, König über Engel, Mächte und Gewalten. Der Gott, der der Schöpfer der Welt ist, der sagt: "Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, [spricht der Herr Zebaoth.]" (Sacharja 4,6)
Folgender Satz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bewegt mich seit einigen Tagen sehr: "Wir werden alle einander viel zu vergeben haben." Mag sein, dass Spahn das auch als Schutz seiner selbst und eigener hinterfragbarer Entscheidungen gesagt hat, quasi aus taktischen Gründen – doch unabhängig von den Gründen hinter der Aussage finde ich ihren Inhalt richtig und wertvoll. Gerade jetzt.
Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit einigen Coladosen und mehreren Schokoladenriegeln und machte sich auf die Reise.
Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten.
Neulich sagte vor einer Bestattung außerhalb unseres Gemeindegebiets jemand zu mir: "Es steht ja eh geschrieben, dass es so zu Ende gehen wird mit der Welt...". Weil ich mit der Einstimmung auf die Bestattung beschäftigt war, habe ich erst im nachhinein über diesen Satz nachgedacht. Er erinnert an mich an die Schilder und Plakate von christlichen Freigeistern in den großen Fußgängerzonen.
Wussten Sie, dass mittelalterliche Mönche – zum Beispiel des Benediktinerordens – beim Eintritt ins Kloster nicht nur Gehorsam, sondern auch die Bindung an ein Kloster und die klösterliche Gemeinschaft versprochen haben? Wer damals Mönch wurde, musste auf vieles verzichten und beschränkte sich im wesentlichen auf einen Ort.
Ein Schüler fragt den Meister:
„Kann ich irgendetwas tun, um erleuchtet zu werden?“
„Genauso wenig, wie du dazu beitragen kannst, dass die Sonne aufgeht.“
„Wozu dann geistige Übungen praktizieren?“
„Damit du wach bist, wenn die Sonne aufgeht.“
Wenn ich ehrlich darüber nachdenke, merke ich, dass – obwohl ich zur Zeit wie so viele einen recht reduzierten Alltag lebe – die Ruhe und das, was in dem Zitat als „geistige Übung“ beschrieben wird, in meinem normalen Tagesablauf zur Zeit keinerlei Platz findet.
Ich mag ihn besonders gern, den Sonntag „Kantate“, den 4. Sonntag nach dem Osterfest. Seinen Namen hat er vom Leitpsalm für diesen Sonntag: „Cantate Domino canticum novum.“ (Psalm 98,1). „Singt dem Herrn ein neues Lied!“ Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und zum Glück gibt es viele andere, denen das genauso geht.
Es war einmal ein Waisenjunge. Er zog von Dorf zu Dorf, immer auf der Suche nach etwas Essbarem und einem Dach über dem Kopf. Eines Tages traf der Junge auf einen alten Mann, der ebenfalls von Dorf zu Dorf wanderte. Sie beschlossen, gemeinsam weiterzugehen. Der alte Mann trug einen großen, zugedeckten Weidenkorb, der offenbar sehr schwer war, denn der Alte lief tief gebeugt und stöhnte hin und wieder unter der Last. Als sie Rast an einem Bach machten, stellte der alte Mann seinen Korb erschöpft auf den Boden.
Als ich in den letzten Tagen nach langer Zeit mal wieder im Stadtwald in Moosburg unterwegs war, bin ich kurz hinter dem Himmelblauen See an einer Steinschlange vorbeigekommen. Sie begann mit einem freundlichen Zettel, sie weiterzubauen, und schlängelte sich dann bestimmt 10 Meter entlang des Waldweges – gebaut aus kleinen und größeren bemalten Steinchen. Kiesel mit Herzen aus Filzstiften, goldlackierte Feldsteine, kleine Kunstwerke, die fein mit Pinsel bemalt waren, Namenszüge und Glückwünsche jeder Art.
5. Zünd in uns dein Feuer an,
dass die Herzen gläubig brennen
und, befreit von Angst und Wahn,
wir als Menschen uns erkennen,
die sich über Meer und Land
reichen fest die Friedenshand.
Der Mensch, das ist im Zweiten Schöpfungsbericht ganz deutlich beschrieben, soll wirken, soll was tun. Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewahre (Gen 2,15). Insofern gehört arbeiten zum Leben dazu. Aber wofür eigentlich? Nicht etwa um reich zu werden!
Im Zusammenhang mit den aktuellen „Lockerungsdiskussionen“ in diesen Tagen sind mir drei Texte in den Sinn gekommen, die auf den ersten Blick zunächst nicht zusammen passen. Gleichwohl sehe ich einen inneren Zusammenhang, der mir zunehmend wichtiger erscheint:
Zum ersten die bekannte Bibelstelle beim Propheten Jeremia:
Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl.
Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen –, und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Dunst seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.
in dem Andachts-Video vom vergangenen Sonntag (26.04.2020) ging es um das Gleichnis vom Senfkorn. Ich hätte nicht erwartet, dass in den wenigen Sätzen des Gleichnisses so viel (und sicher noch mehr als das von mir Gefundene) steckt, um über das Video hinaus noch viele wertvolle Gedanken zu finden, von denen ich einige hier weitergeben möchte.
An unserem Gemeindezentrum in Moosburg brütet an einer gut einsehbaren Stelle zur Zeit eine Amsel. Was war wohl zuerst da – die Amsel oder das Amsel-Ei? Für Kinder ist das eine faszinierende Frage, vor allem, wenn man sich im Spagat zwischen Schöpfungsgeschichte und Evolutionsbiologie bewegt.
Was heißt Solidarität angesichts von Corona? Mein Eindruck ist, dass die Vorstellungen da sehr weit auseinandergehen. Ziemlich erschüttert war ich neulich, als ich in einer Zeitung die Forderung gelesen habe:
Ältere Menschen, die sich nicht selber schützen und die Hygieneempfehlungen nicht beachten, sollen die Kosten einer eventuellen Behandlung wegen Corona selber bezahlen!
Corona, dieses Wort bestimmt unser Leben seit Wochen. Wenn wir es hören, denken wir: Virus, Pandemie, Covid 19, Ausgangsbeschränkungen, Ansteckungsgefahr, schreckliche Bilder aus Krankenhäusern...
Nachdem man bei den Spaziergängen durch den Frühling inzwischen des öfteren kleine Steinsammlungen sieht, die sich munter vermehren (siehe auch diesen Artikel in der heutigen Moosburger Zeitung), fiel uns in den Tiefen des Internets folgender Text eines unbekannten Autors auf. Etwas zum Schmunzeln...
Die Geschichte vom Schmunzelsteinchen...
In einem Dörflein lebten viele fröhliche Zwergenmenschen.
Auch in Moosburg bin ich ihnen schon begegnet. Regenbögen, die auf Papier gemalt wurden und am Balkon am Balkon hängen. Regenbögen, die mit Fingerfarben oder Kreide weithin sichtbar in Fenster gezeichnet wurden. „Regenbögen gegen Corona“ wurden sie teilweise in den Medien genannt. Gegen den Virus selbst helfen sie sicher nicht. Aber sie sind ein starkes Zeichen, gerade für Kinder, für die es schwer zu verstehen ist, was gerade passiert, weshalb sie Oma und Opa und ihre Schul- und Kindergartenfreunde nicht treffen dürfen.
Wir befinden uns im Kirchenjahr inzwischen im „österlichen Festkreis“ – so stellt sich die Frage: Was bleibt heuer vom Osterfest, das unter so besonderen Rahmenbedingungen stattfand?
Wann wird die Ausgangsbeschränkung zu Ende sein? Wann können wir uns wieder treffen zum ratschen und Kaffee trinken? Wann geht das Leben wieder so weiter, wie wir es gewohnt sind?
Neulich habe ich nachgezählt, mit wievielen Menschen ich in den vergangenen sieben Tagen real Kontakt hatte? Es waren weniger als zehn... Normalerweise sind es pro Woche an die hundert Menschen.
Jeder schreibt jeden Tag mit jeder seiner Entscheidungen eine Geschichte. Die Geschichte seines Lebens. Am Ende steht die Frage, ist dies eine Geschichte, die man gerne erzählt?