Klaus Kuhn: "Die Gemeinderätin" - eine Lesung mit Biss am 8. Oktober

Wir freuen uns sehr, am 8. Oktober 2022 eine Lesung von Klaus Kuhn ankündigen zu können!

Journalist und Autor Klaus Kuhn, Buch "Die Gemeinderätin"
Bildrechte Klaus Kuhn

Prostitution denken! Das ist schon ein Thema für sich. Der Kirchenvorstand der evangelischen Versöhnungsgemeinde hat in den Räumen der Kirche dieses Thema per Beschluss zugelassen und eine Lesung aus meinem ersten Roman „Die Gemeinderätin“ genehmigt. Dazu darf nun eingeladen werden. Am 8. Oktober um 19 Uhr findet diese Lesung statt.

 

Der Roman handelt von einer Prostituierten, die aber auch Gemeinderätin ist, Stimmenkönigin wird bei der Kommunalwahl. Der Kirchenvorstand handelt mutig, denn viele wollen das Thema nicht, wollen es nicht in der Öffentlichkeit haben, aber eine Million Menschen mindestens nutzen in Deutschland täglich bezahlte sexuelle Dienstleistungen.

 

Es gibt Bürgermeister, die mir allen Ernstens ins Gesicht sagen, dass eine solche Lesung in ihrer Gemeinde nicht stattfinden werde. Das Gremium denkt weiter, wohl auch ganz im Sinne Jesu. Im Lukas-Evangelium Kapitel 7, Vers 48 handelt Jesus zum Entsetzen seiner Umgebung anders: Er verdammt die Prostituierte nicht, die sich ihm da genähert hat, im Gegenteil: „Deine Sünden sind vergeben.“ Und später (Vers 50): „Geh hin in Frieden.“ Unerhört! Alle wussten doch, was das für eine war. (Vers 39)

 

Ach ja? Woher denn? Ist es etwa genau wie jener erzkonservative Stadtrat in Radolfzell, der mich öffentlich angegriffen hat, ob ich mich denn gar nicht schäme, mich mit „so einer“ in einem Eiscafé zu treffen? Der Kirchenvorstand hat verstanden, dass es an der Zeit ist, sich damit zu befassen. Beifall kommt aus Köln: „Bibi Drall“, die wohl bekannteste Prostituierte in der Stadt seit ihrem großen Interview für den Kölner Stadtanzeiger zum Welthurentag 2. Juni 2022, schrieb mir, sie fände es großartig, „dass man dich das da vortragen lässt!“

 

Der Roman holt eine solche Frau aus der Schmuddelecke und stellt sie mitten hinein in unsere Gesellschaft. Ich freue mich auf die Lesung, auf die Gespräche!

 

Ihr Klaus Kuhn